Gefahren im Alltag abwehren

PROJEKT Ju-Jutsu-Abteilung des TSV Bleidenstadt bietet Deeskalationstraining für Kinder und Jugendliche an


Ob es der „liebe Onkel“ ist, der mit Kuscheltieren lockt, der Mann, der mit dem Auto am Straßenrand steht und nur scheinbar den Weg wissen will oder die älteren Jugendlichen, die Geld oder Handy erpressen wollen - der Alltag kann für Kinder viele Gefahren bergen. Wie man solche Gefahren erkennt, um sie zu vermeiden, und wie man sich notfalls aus einer Gefahrensituation befreit - das ist Inhalt des Projekts „Nicht mit mir - Starke Kinder wehren sich“, das die Ju-Jutsu-Abteilung des TSV Bleidenstadt seit etwa einem Jahr in ihren Kinder- und Jugendgruppen durchführt.

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Abstand halten und selbstbewusst Auftreten ist eines der Verhaltensmuster, die den Kindern im Projekt der Ju-Jutsu-Abteilung des TSV Bleidenstadt vermittelt wird, um sich gegen Angriffe Erwachsener zu wehren.

Im Rahmen eines Deeskaltionstrainings erarbeiten die Sechs- bis Zwölfjährigen dabei Fallbeispiele und trainieren in Rollenspielen entsprechende Verhaltensmuster ein, wobei der Schwerpunkt auf der Vermeidung von Gefahren liegt. Ein typischer Fall: „Ein Kind wird auf dem Weg von der Schule von einem Mann angesprochen. Hier ist es wichtig, sofort zu reagieren und Abstand zu halten“, erklärt Ressort- und Projektleiter Bert Gemmerich. Oft reiche schon ein selbstbewusstes, starkes Auftreten, um Situationen zu entschärfen. Gleichzeitig werden für den Notfall Ju-Jutsu-Abwehrtechniken gegen direkte, körperliche Angriffe trainiert. Beides konnten etwa 30 Kinder und Jugendliche vor kurzem in einem Sommercamp im Freien trainieren.

„Dabei war es uns wichtig, die Eltern mit einzubeziehen“, sagt Gemmerich - sowohl als Zuschauer als auch als Angreifer. Auf einer Straße mit zehn Stationen stellten Erwachsene Gefahrensituationen nach: Vom einfachen Ansprechen bis zum Ergreifen und Wegzerren. Überraschungsangriff des „schwarzen Mannes“, eines Erwachsenen mit Vollkontaktschutz, konnte mit allen Techniken abgewehrt werden. „Viele Kinder haben sehr gut reagiert“, äußert sich Gemmerich zufrieden, „auch von den Eltern kam eine positive Rückmeldung“. Dass alles, was die Kinder in dem Camp erleben, anschließend mit den Eltern besprochen wird, war Teil des Projekts. Schließlich sei dies auch in der Realität zentral: „Meldung machen, berichten, was geschehen ist, das ist das Wichtigste“, sagt Gemmerich.

Quelle: Wiesbadener Tageblatt

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