Hessenseminar 2024 Ju-Jutsu „Let´s do this“

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Und es wurde getan. Vom 13. bis 15. September 2024 fand das Hessenseminar des HJJV wie gewohnt beim Landessportbund Hessen in Frankfurt statt. Ungefähr 170 Teilnehmer folgten dem Aufruf und machten das Seminar zu einem vollen Erfolg, wir waren wieder ausgebucht und das Wochenende bot den Ju-Jutsuka eine Vielzahl an lehrreichen Einheiten mit unterschiedlichen Themen und Referenten. Es wurde trainiert, gelacht, geehrt und auch der Jugendförderpreis wurde gleich zweimal verliehen.
Los ging es schon am Freitagabend, da stand Stefan Lechthaler mit dem Schwerpunkt Boxen auf der Matte.

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Stefan begann mit Basics: wie bewegt man sich richtig, wie schlägt man richtig, wie sieht eine vernünftige Doppeldeckung aus usw. Nachdem alle ein gemeinsames Verständnis hatten, ging es mit taktischen Boxkombinationen weiter, bei denen es das Ziel war, über die Führhand des Gegners auf die Außenseite und zu kommen. Ein sichtlich toller Auftakt.

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Danach traf man sich noch viele Teilnehmer zu einem gepflegten Kaltgetränk im Bistro und ließen den Abend entspannt ausklingen.

Der Samstagmorgen begann mit Wolfgang Heindel (6. Dan Ju-Jutsu, 5. Dan Judo, 3. Dan Blackbelt BJJ)

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und er zeigte am Vormittag folgende Inhalte:
Weiterführungen Wurfklassen
In der ersten Einheit wurden verschiedene Wurfklassen behandelt. Die Teilnehmer lernten Weiterführungen für Würfe nach vorne, nach hinten und Selbstfaller. Die Würfe wurden detailliert erklärt und praktisch geübt.
Neue Wurfideen
Die zweite Einheit widmete sich neuen Wurfideen. Hier wurden Techniken wie der Talfallzug zur anderen Seite, Varianten des Schulterwurfs und Varianten einer Selbstfalltechnik vorgestellt. Alle Techniken wurden natürlich auch in Kombinationen geübt, um ein umfassendes Verständnis zu vermitteln.

Auf Matte 2 stand Carlo Pagana (Trainer A-Lizenz im olympischen Boxsport, Trainer der Box Nationalmannschaft, sowie für Bundesliga usw., Ausbilder für Boxtrainer), er ist ein sehr erfahrener Boxtrainer und leitete eine intensive Einheit, die sich auf die Grundlagen des Boxens konzentrierte.
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Hier sind die wesentlichen Inhalte und Techniken, die vorgestellt wurden:
Boxgrundschule
Die Einheit begann mit der Boxgrundschule, bei der die Teilnehmer die grundlegenden Standpositionen und Grundschläge erlernten. Dazu gehörten: gerade Schläge, Seitwärtsschläge und Aufwärtsschläge.
Kombinationen
Danach wurden diese Grundschläge zu Kombinationen bis zu drei Schlägen zusammengeführt. Die Teilnehmer übten diese Kombinationen sowohl mit einem Partner als auch mit Pratzen, um die Präzision und Kraft ihrer Schläge zu verbessern.
Ausweichmöglichkeiten und Konter
Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Einheit war das Üben von Ausweichmöglichkeiten. Die Teilnehmer lernten, wie sie Schlägen ausweichen und anschließend kontern können. Die Übungen halfen ihnen, ihre Reaktionsfähigkeit und taktischen Fähigkeiten zu schärfen.
Zum Abschluss der Einheit führte Carlo Sparringsrunden durch. Jede Gruppe hatte die Möglichkeit, in einer zweiminütigen Runde das Gelernte anzuwenden und ihre Fähigkeiten im realistischen Kampf zu testen. Aufgrund der begrenzten Zeit konnte leider keine längere Sparringsphase durchgeführt werden.

Franco de Leonardis (4. Dan BJJ) referierte auf Matte 3 zum Thema BJJ und zeigte Escapes und Angriffe aus der Guard.
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Franco brachte einen weiteren Blackbelt als Hilfe mit, der u.a. die Teilnehmer mit seinen hervorragenden Fußhebeln begeisterte.
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Nach der Mittagspause gab es die Eröffnungsrede durch unseren Präsidenten Torsten Kastl. Anschließend wurde Alexander Traud vom Kamfsportclub Hünfeld für seine langjährige ehrenamtliche Arbeit mit dem 3. Dan geehrt. Alexander betreibt seit 1986 Ju-Jutsu, ist 1. Vorsitzender seines Vereins und auch als Trainer noch regelmäßig auf der Matte aktiv. Den HJJV unterstützt er unter anderem als Prüfer.
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Zu Torstens Überraschung stand jedoch noch eine weitere Ehrung an, in der er selbst ausgezeichnet wurde. Stellvertretend für den Verband, wurde ihm von Robin Ruff (Vizepräsidenträsident Jugend) der 4. Dan verliehen. In seiner Rede betonte Robin die hervorragende und über 30-jährige Arbeit im Verein und Verband. Bereits 2017 erhielt Torsten die silberne Ehrennadel und ist seit 2015 im Präsidium des HJJV tätig. Seit über 3 Jahren führt er den HJJV als Präsident.
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Wir gratulieren Torsten und Alexander zu diesen verdienten Ehrungen. Herzlichen Glückwunsch
Auch wurde nach einer längeren Pause der Jugendförderpreis wieder verliehen. Aufgrund dessen ging er diesmal sogar gleich an zwei Vereine. Zum einen an den PSV Frankfurt und zum anderen an die Sportfreunde Seligenstadt. Zum Jugendförderpreis findet ihr in Kürze einen separaten Bericht.
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Danach referierten Tobias Ricker (9. Dan Cacoy Doce Pares, IMB Master Instructor) und Dino Ramic zum Schwerpunkt Stock und Messer.
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Beides sind Schüler und Instruktoren unter Großmeister Cacoy Canete und Großmeister Richard Bustillo und gaben folgenden Input zu Stockanwendungen.
Stockanwendungen, Grundlagen des Palusot:
Mit der Kraft arbeiten: Hier ging es darum, die eigene Kraft effektiv einzusetzen, um den Gegner zu kontrollieren.
Um Hindernisse herum schlagen: Diese Technik hilft, Angriffe zu variieren und den Gegner zu überraschen.
Vermeidung der Kontrolle der eigenen Stockhand durch den Gegner: Wichtig, um die eigene Bewegungsfreiheit zu bewahren.
Öffnungen des Gegners nutzen: Erkennen und Ausnutzen von Schwachstellen im Verteidigungssystem des Gegners.
Hebel und Entwaffnungen mit dem Stock:
Z-Hebel, Push & Pull Entwaffnung, Hebel aus der Half-Snake: Verschiedene Techniken, um den Gegner zu kontrollieren und zu entwaffnen.
Anwendung der gelernten Hebel aus dem Palusot: Integration der Hebeltechniken in die Palusot-Übungen.
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Kombination der Schlagtechniken mit Hebeln und Entwaffnungen: Praktische Beispiele, wie man die Techniken aus Einheit 1 mit Hebeln und Entwaffnungen kombiniert.

Franco zeigte am Nachmittag verschiedene Takedowns wie z.B. Basic Double Leg Takedown, Konter gegen Guillotine und gegen Sprawls.
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Wolfgang hatte auf Matte 1 folgende Schwerpunkte gewählt:
Hebeln/Würgen
Hier lag der Fokus auf Hebel- und Würgetechniken. Es wurden das Ganzkörperprinzip zu Streckhebeln, das Prinzip Fußhebel und das Prinzip des freien Würgens behandelt.
Let’s Fight
Die letzte Einheit des Samstags stand unter dem Motto “Let’s Fight”. Hier wurden verschiedene Kombinationen über alle Kampfdistanzen hinweg geübt, unabhängig vom Stil. Diese Einheit bot den Teilnehmern die Möglichkeit, das Gelernte in realistischen Kampfszenarien anzuwenden und zu festigen.
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Der sehr intensive und lehrreiche Samstag war dann gegen 17:30 Uhr zu Ende und wie auf dem Hessenseminar üblich, wurde am Abend gemeinsam gegessen und getrunken. Hierbei wurde sich natürlich über das Erlebte ausgetauscht und auch neue Freundschaften geschlossen. Ju-Jutsu verbindet eben und ist mehr als nur ein Sport.

Sonntag
Für den eine oder anderen war dann die Nacht doch relative kurz, den morgens ging es gleich mit dem Training weiter.
Bei Tobi und Dino ging es um Sparringsaufbau. Beide zeigten, wie man systematisch an ein verletzungsfreies Sparring mit Stöcken herangehen kann. Trainiert wurde z.T. mit Poolnudeln, wobei Fortgeschrittene es gleich etwas härter mit Softsticks und entsprechenden Safeties angingen. Trainiert und gezeigt wurden Blöcke, Schläge und Ausweichen, sowie Konter.
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Danach ging es um Messerabwehr:
Grundlegende Angriffswinkel 1-4: Verständnis der häufigsten Angriffswinkel bei Messerangriffen. Mentale Haltung von Angreifer und Verteidiger: Psychologische Aspekte der Selbstverteidigung.
Abwehrkonzept auf die einzelnen Winkel: Spezifische Abwehrtechniken für die verschiedenen Angriffswinkel.
Anwendung der erlernten Konzepte: Praktische Übungen zur Umsetzung der Abwehrtechniken.
Beispiele für Bedrohungsszenarien und Training der erlernten Konzepte: Realistische Szenarien, um die Techniken zu üben.

Parallel dazu zeigte Ingo Becker (unser Beauftragter für Behindertensport) eine spezielle und interessante Einheit, die sich auf die Integration von Menschen mit Sehbehinderungen in das Ju-Jutsu-Training konzentrierte.
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Hier sind die wesentlichen Inhalte und Techniken, die vorgestellt wurden:
Im ersten Block ging es um den Empfang und Integration von Sehbehinderten.
Empfang und Begrüßung: Es wurde betont, wie wichtig es ist, sehbehinderte Teilnehmer persönlich an der Tür abzuholen und sie in die Trainingsumgebung zu begleiten. Infoschreiben: Vorab sollte ein Infoschreiben in Textform verschickt werden, dass alle wichtigen Informationen enthält, wie z.B. was sie beim ersten Mal benötigen, wo sich welche Räumlichkeiten befinden, wer die Ansprechpartner sind und deren Telefonnummern.
Aufbau des Trainings: Kleinschrittige Anleitungen: Die Trainingsschritte sollten kleingliedrig und detailliert erklärt werden. Es ist wichtig, dass die Teilnehmer fühlen dürfen, wo sich die Hände und andere Körperteile der Vorführenden befinden. Als praktische Übungen: Zweikampfspiele mit verbundenen Augen sowohl im Boden als auch im Stand bis hin zum Randori wurden durchgeführt, um die Wahrnehmung und das Gefühl für den eigenen Körper und den des Partners zu schulen.
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Techniken und Anwendungen: Erklärung von Lieblingstechniken: Die Teilnehmer sollten ihre Lieblingstechniken ihrer blinden Gruppe erklären, um den Austausch von Erfahrungen zu fördern.
Verteidigungstechniken: Es wurden Verteidigungstechniken gegen Arm- und Handfassen, Umklammerung und Würgen geübt. Zudem wurden sinnvolle Atemitechniken vorgestellt und wie man diese effektiv zum Ziel bringt. Diese Einheit bot den Ju-Jutsukas wertvolle Einblicke und praktische Erfahrungen im Umgang mit sehbehinderten Menschen im Ju-Jutsu-Training.

Danach kam Tim Lukas Vey auf die Matte. Seinem Amt entsprechend ging es um das Prüfungsprogramm. Begonnen hat Tim mit einer allgemeinen Fragerunde, um dann einen Technikwunsch abzufragen. Die Gruppe wünschte sich eine leichte, kindgerechte Gegentechnik gegen das Beinstellen, welche dann aufgezeigt und trainiert wurde.
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Anschließend kam noch ein Wunsch zu Weiterführungstechniken gegen den verriegelten Armbeugehebel. Dort hat Tim dann die Grundverteidigungen gegen Hebel erklärt und diese trainieren lassen.
Am Sonntagmittag war dann dieses fantastische Wochenende vorbei. Die Referenten kamen bei allen Teilnehmern sehr gut an, dies wurde nach den Einheiten mit jeweils langem Applaus bestätigt. Der Landessportbund zeigte sich wieder als hervorragender Gastgeber. Ein großer Dank geht an Monika Meyer von der Geschäftsstelle, die sich für alles organisatorische verantwortlich zeigte. Ein weiterer Dank geht an Stefan Lechthaler, der die vielseitigen Themen mit erstklassigen Referenten besetzte. Sein Motto in diesem Jahr war mal „über den Tellerrand“ zu schauen. Und auch vielen Dank an die ganzen Helfer aus dem Präsidium und Vorstand, die alles vor Ort managten.
Der letzte Dank gebührt unseren Ju-Jutsuka, die so viel Engagement mitbrachten und wissbegierig das Gezeigte aufnahmen. Ihr tragt wesentlich zum Gelingen des Hessenseminars bei.
Das Hessenseminar 2024 war insgesamt wieder ein voller Erfolg, das kommende ist bereits beim Landessportbund gebucht! Fortsetzung folgt ….
Hier findet ihr noch einige Impressionen von dem großartigen Wochenende:



Bericht: HJJV Medienteam
Fotos: Jerome Helzel und Stefan Lechthaler

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