Landestechniklehrgang für Kinder und Jugendliche „Rund ums Fighting“
Am 29. Oktober fand mit 20 Kindern und 7 Trainern ein gut besuchter Landestechnikerlehrgang für Kinder statt. Referent war Dylan Moyer, 1. Dan Ju-Jutsu, Trainer-C Breitensport sowie selbst ein erfolgreicher Wettkämpfer, der sein Wissen gerne an den Nachwuchs weiter gab.
Teilnehmer waren Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahre mit und ohne Wettkampferfahrung und Dylan hat diese Herausforderung sehr gut gemeistert. Los ging es mit Aufwärmspielen, die die späteren wettkampfspezifischen Bewegungen vorbereitet und den Kampfgeist der Kinder geweckt haben. Nach einer kurzen Einführung in das Ju-Jutsu Fighting System startete Dylan mit ein paar Atemitechniken, um im Part 1 schnell Punkte zu bekommen.
Nach einer kurzen Pause stellte er die Technik Außensichel für den Part 2 vor. Auch diese wurde gleich eifrig trainiert. Für den Part 3 zeigte Dylan wie man das “shrimpen” am Boden nutzen kann, um nach einem Wurf eine unterlegene Position zu verhindern.
Alle Kinder hörten gespannt den Erklärungen des Referenten zu und trainierten bis zum Ende motiviert und konzentriert mit. Durch den häufigen Partnerwechsel konnten die Kinder auch mal mit Teilnehmern aus anderen Vereinen trainieren. Alle Kinder und auch die Trainer bedankten sich für den tollen Lehrgang mit einem langen Applaus. Im Anschluss hatte der ausrichtende Verein TSV Rodenbach noch Kaffee und Kuchen bereitgestellt, sodass sich auch die Trainer und Eltern in gemütlicher Runde austauschen konnten. Wir danken Dylan vielmals für den tollen Lehrgang und dem Ausrichter TV Rodenbach für die einwandfreie Organisation.
Bericht: Matthias Schulze
Fotos: Jerome Helzel
Regina begeistert mit Hinführung zum Sparring
Sparring zählt zu den vielen Trainingsformen im Ju-Jutsu. Aber nicht in jeder Gruppe ist Sparring gern gesehen! Woran liegt das? Fragt man Regina, könnte die Antwort lauten: „Weil das Sparring oft missverstanden wird!“ Sparring ist kein Kämpfen, sondern ein Tool, um etwas zu lernen. Vielleicht sogar das wichtigste Tool auf dem Weg zur Meisterschaft. Schließlich sollen Techniken auch dann funktionieren, wenn ich mit dem Partner nicht jede Bewegung abgesprochen habe. Dabei muss man jedoch behutsam vorgehen. Allzu schnell findet man sich auch beim Sparring im Modus kämpfen wieder.
Dann jedoch kann ich keine neuen Sachen ausprobieren. Partnerschonend muss der Umgang sein, natürlich nicht nur im Sparring. Zunächst können wir uns mit einem Sparring nur für uns selbst aufwärmen, also eine Art Schattentraining. Dabei stellen wir uns einen Gegner und seine Bewegungen und Reaktionen vor. Von der Auseinandersetzung im Stand mit Schlag- und Tritttechniken, hin zum Niederwurf und der Kontrolle bzw. dem Abschluss am Boden, kann da schon eine Menge gelernt und konditioniert werden.
Mit dem Partner trainieren wir dann erst einmal klassisch einzelne Elemente des Kampfes. Diese werden dann wieder zu einem großen Bild zusammengesetzt. So auch beim Lehrgang am Wochenende. Nach einer Stunde Theorie mit den Erläuterungen der wichtigsten Regeln im Sparring, ging es dann, immer wieder gefüttert mit neuem theoretischem Inhalten, vom Kickboxen bis zum Grappling weiter. In der letzten Phase des Lehrgangs gab es noch die Möglichkeit, mit einem Sparringspartner alle Teile des Freikampfes zu trainieren. Dabei wurde dann auch noch der Part des Coachings hinzugenommen. Rundum ein gelungener Lehrgang, der mehr Appetit macht auf das Sparring im Verein!
Vielen Dank an Regina Rauser und den Ausrichter des Lehrgangs dem PSV Grün-Weiß Kassel!
Bericht und Fotos: Martin Silbersack
Hessischer Ju-Jutsu Verband Ausrichter für eine großes Event mit Tuhon Jared Wihongi aus den USA
Nach drei Jahren Pause aufgrund der Corona Pandemie konnte nun endlich wieder das Wochenend-Seminar und auch die Prüfungen mit Tuhon Jared Wihongi aus den USA stattfinden.
Wir gratulieren herzlichst unseren Mitgliedern, die regelmäßig am Stützpunkttraining Pekiti – Tirsia Kali teilgenommen haben und ihre Prüfung zum nächsten Level bestanden haben.
Das Wochenend-Seminar war ein Riesen -Event mit mehr als 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Jared lehrte Pekiti Tirsia Kali und TRICOM, so dass wir Fußarbeit, Training mit Stock und Doppelstock, Verhalten und Konter bei Messerangriffen, Tactical Clinch und Take-Downs sowie Pekiti Boxing trainierten. Auffällig war, dass auch mehrere Polizistinnen/Polizisten sowie Polizeitrainer nicht nur aus Hessen, sondern auch der Bundespolizei das Seminar für ihre Fortbildung nutzten. Wir hatten Gäste aus den USA, der Tschechischen Republik und Polen.
Für viele von uns geht es jetzt auf nach Andalusien zur Europäischen Trainingskonferenz.
Hier einige Impressionen:
Text: Johannes Renninghoff
Fotos: Michael Leukel Fotografie
Hessenseminar 2022 – Wieder gemeinsam auf der Matte!
Das Hessenseminar 2022 stand unter dem Motto „Wieder gemeinsam auf der Matte!“ und das Motto wurde Programm. Es war ein voll ausgebuchtes Wochenende mit vielen bekannten und neuen Gesichtern und erstmals seit langer Zeit ohne Einschränkungen. Die Teilnehmer und Referenten genossen sichtlich die Einheiten und auch die Gespräche abseits der Matte. Corona hat der Ju-Jutsu-Familie anscheinend nicht geschadet und es war ein unbeschwertes Wochenende mit viel Input und sehr positiven Eindrücken.
Die Veranstaltung fand wieder beim Landessportbund statt, welcher aufgrund der vielseitigen Infrastruktur und Kompetenz für einen reibungslosen Ablauf sorgte.
Das Hessenseminar begann am Freitagabend wie gewohnt mit einer Einheit von Christopher Müller. Er zeigte Spiele am Boden mit dem Schwerpunkt BJJ.
Diesmal wurde viel Wert auf Teamarbeit gelegt, ging es doch u.a. darum, zu zweit einen Partner zu bewegen oder festzulegen. Dieses wurde dann von den TN eifrig umgesetzt und die 1,5 Stunden vergingen wie im Flug. Nach der Einheit gab es bei einem Erfrischungsgetränk viele Gespräche.
Am Samstag ging es mit vollem Referentenprogramm auf drei verschiedenen Matten weiter. Auf Matte 1 referierte am Vormittag Achim Gerock (5. Dan Ju-Jutsu, Trainer C). Sein Thema waren Selbstfallwürfe sowie Gegen- und Weiterführungen. Die erste Einheit „Selbstfallwürfe“ hatte Achim nach einem kurzen spezifischen Aufwärmen mit einer Art „Beinrollwurf-Variante“ und einem dynamischen Talfallzug begonnen. Dies diente als Vorbereitung, um erst einmal ins Fallen zu kommen. Anschließend zeigte er einen Beinrollwurf nach vorne und nach hinten. Ebenso jeweils ein Hüftrad und einen Abtaucher sowie eine unkonventionelle Art des Seitenrisses.
Die zweite Einheit mit dem Thema Gegen- und Weiterführungen begann mit ein paar einfachen Flows zum Warmwerden (Kipphandhebel gegen Kipphandhebel, Armstreckhebel gegen Armstreckhebel, Körperstreckhebel gegen Armbeugehebel, Hüftwurf gegen Hüftwurf, Schulterwurf gegen Schulterwurf). Ziel war es, den Teilnehmern näher zu bringen, unverkrampfter und flexibler an das Thema heranzugehen, gerade wenn es um das Thema Prüfung geht. Also wurde sich im Folgenden mit mind. sechs Gegentechniken gegen Kipphandhebel, zweiverschiedenen Weiterführungen gegen abgewehrte Atemitechniken und Gegentechniken gegen Hüftwurf beschäftigt. Aber immer mit der Option kreativ zu sein und seine eigenen Ideen umsetzen zu können und zu dürfen. Die letzten 10 -15 Minuten wurden dazu genutzt, die Teilnehmer frei trainieren zu lassen
In Halle 2 widmete sich Martin Silbersack (4. Dan Ju-Jutsu, Tr. B Breiten- und Leistungssport DJJV, Beauftragter für Polizei im HJJV) dem Thema Atemi. Als Warmup begann er mit Boxen im Liegen und im Sitzen. Weiter ging es in der Einheit mit Verteidigungstechniken wie Doppeldeckung, Pendelbewegungen sowie Ducken. Dies wurde mit Erklärungen gegen Für- und Schlaghand Kombinationen geübt. Im zweiten Teil ging es um den Fußstoß. Auch dieser wurde in verschiedensten Kombinationen mit Bewegungslehre trainiert. Ergänzt wurde das Ganze wiederum in Kombination mit Für- und Schlaghand.
In Halle 3 ging es das ganze Wochenende um BJJ. Eingeladen war Alexander Sak, er ist BJJ Schwarzgurt sowie Europameister und Vizeweltmeister. Alex ist im Bundeskader und zeigte viele seiner erfolgreichen Spezialtechniken. Er begann mit einer tiefen Halfguard und wie man aus dieser sweept und in den Rücken des Gegners kommt. Am Nachmittag ging es mit der Ausgangsposition „DelaRiva“ weiter, dies ist eine Position bei der die Beine/Füße eine wichtige Rolle spielen. Auch hier zeigte er, wie man taktisch in den Rücken des Gegners kommt. Am Sonntag wurde nochmals die Halfguard mit verschiedenen Weiterführungskonzepten behandelt. Zum Abschluss wurde, wie im BJJ üblich, viel gekämpft, um das Erlernte gleich auszuprobieren. Ein Wochenende mit viel BJJ Input.
Nach der Mittagspause fand die offizielle Seminareröffnung statt, bei der die TN von HJJV Präsident Torsten Kastl begrüßt wurden.
Im Anschluss wurde der teilnehmerstärkste Verein auf dem Hessenseminar geehrt. Der Preis ging an Ju-Jutsu Abteilung des DJK Aschaffenburg.
Auch der diesjährige Sieger des Jugendförderpreises der 1. Sprendlinger Judo-Verein wurde geehrt.
Nach dem obligatorischen Gruppenbild ging es zurück auf die Matten. Hier warteten schon Johannes Renninghoff (7. Dan Ju-Jutsu) und Falko Busch (2. Dan Ju-Jutsu, 1. Dan Judo) auf den Matten 1 und 2.
Johannes legte den Schwerpunkt auf Selbstverteidigung. Inhaltlich wurden kombinierte Abwehrtechniken, Atemis sowie Hebel und deren Weiterführungen und auch Take- Downs behandelt. Johannes ist selbst Polizeitrainer und hat aus seiner Erfahrung heraus verschiedene Prinzipien in der SV, wie die praktische Umsetzung der Bewegungslehre, das Gleichgewicht brechen und das Prinzip des Gegenangriffs umgesetzt.
Falko deckte in seiner Einheit alle Aspekte des kämpferischen Ju-Jutsu ab. Nach einer Aufwärmungssession mit Bewegungslehre anhand von Fußfegen und großer Innensichel, ging es dann mit Techniken in Kombination weiter. Es wurden verschiedene Atemi- und Wurfkombinationen gezeigt. Im zweiten Teil wurde dies fortgesetzt und mit Bodentechniken ergänzt. Am Ende gab es Drills sowie kämpferische Reaktionsspiele.
Das Wetter war uns dann hold und am Abend wurde gegrillt und das gemeinsam Erlebte bei einem weiteren Kaltgetränk diskutiert. Es ist immer wieder schön zu sehen, wie unser Sport verbindet und die Menschen zusammenführt. Die Stimmung war hervorragend und das Licht ging dann doch sehr spät aus. Endlich wieder gemeinsam auch abseits der Matte.
Trotz des geselligen und späten Abends wurden am nächsten Morgen wieder um 9 Uhr die weiteren Einheiten wahrgenommen. Diese bestanden aus den Themen Bewegungslehre und Pratzenarbeit mit Anna Schink (4. Dan Ju-Jutsu, Trainerin Frauen SV, Trainer B Gewaltprävention). Robin Ruff (2. Dan Ju-Jutsu, VP-Jugend im HJJV, Trainer-B Gewaltprävention) organisierte wieder einen Selbstverteidigungslauf.
Auf Matte 1 zeigte Anna als Schwerpunkt, wie man mit den richtigen Bewegungsmustern von einer ungünstigen in eine günstige Position während des Angriffes kommt und wie man aus der Bewegung Kraft generieren kann. Dies wurde dann auch gleich praktisch an Pratzen trainiert.
Robin organisierte mit Helfern einen Selbstverteidigungslauf im angrenzenden Stadtwald. Hier gab es verschiedene Situationen und Aufgaben, die gelöst werden mussten. An manchen Stellen kam man durch geschicktes Handeln auch ohne Kämpfen aus. Eine sehr anstrengende Einheit, die den TN einiges abverlangte, die aber sichtlich Spaß an den unterschiedlichen Aufgaben hatten.
Bei der abschließenden Verabschiedung aller TN und den Referenten war tosender Applaus über das ganze Gelände zu hören. Das Hessenseminar 2022 war vorüber und der HJJV dankt allen Organisatoren, Helfern, Vereinen und nicht zuletzt den zahlreichen Teilnehmern für dieses tolle Jahresevent. Wir standen gemeinsam wieder auf der Matte und freuen uns schon jetzt auf nächstes Jahr, in dem das Hessenseminar 2023 hoffentlich wieder ohne Einschränkungen stattfinden wird.
Hier findet ihr noch weitere Impressionen
Bericht und Fotos: HJJV Medienteam
Trainerfortbildung
Nachdem in der Vergangenheit mehrfach der Wunsch geäußert wurde, bei Trainerfortbildungen auch verstärkt Themenkomplexe abseits des "klassischen" Ju-Jutsu Trainings zu behandeln, kam der HJJV diesem Wunsch natürlich gerne nach. Bei der Trainerfortbildung am 30.07.2022 in Frankfurt am Main, ging es deshalb um die Erarbeitung eines "Konzepts zur Gewinnung und Ausbildung von Jugendtrainern", eine Problematik, mit der erfahrungsgemäß viele Vereine und Hessen und ganz Deutschland zu kämpfen haben.
Als Referent kam dabei unser Vizepräsident Jugend, Robin Ruff, zum Einsatz. Den ganzen Nachmittag über wurde fleißig gearbeitet. Zunächst wurden Zahlen zur Entwicklung des Ehrenamts vorgestellt, um einen thematischen Einstieg zu schaffen. Im Anschluss wurden sowohl Günde für ehrenamtliche Arbeit, als auch für die Beendigung eines Ehrenamts gesammelt, gewichtet und diskutiert. Diese bildeten dann die Grundlage, anhand welcher die Teilnehmer gemeinsam mit dem Referenten ein Konzept, basierend auf konkreten Maßnahmen entwickelten, welches dazu dient, neue Ehrenamtler zu gewinnen und bereits vorhandene weiter zu motivieren und im Verein zu halten.
Die Fortbildung profitierte dabei insbesondere vom gegenseitigen Austausch und der vielfältigen Erfahrung der Teilnehmer.
Bericht: HJJV Medienteam