HJJV News

Hessenmeisterschaft Ju-Jutsu-Fighting und Ne-Waza 2013 in Kassel

Kassel war dieses Jahr das Ziel von über 140 gemeldeten Kämpfern aus ganz Hessen, die um den Titel als Hessenmeister wetteiferten. Erstmals wurde dabei auch Ne-Waza gekämpft, die neue Bodenkampf-Form im Ju-Jutsu.

Dem Bereich der Junioren galt der Vormittag dieses ereignisreichen 9. März. Das Orga-Team um Gilbert Waninger und Martin Silbersack (beide PSV-GW Kassel) und das Team der Wettkampfleitung um Drago Markovic, Vizepräsident Leistungssport des HJJV, sorgten für einen reibungslosen Ablauf der Kampfveranstaltung.

In der zusammengelegten Altersklasse u12 zeigten unsere Kleinen den Großen wie ein Kampfschrei richtig klingt! So mancher laute Ki-Ai schallte durch die Sporthalle, doch unsere Recken der u15 ließen sich davon nicht abschrecken und legten gut nach. Den Abschluss der Junioren bildeten die Sportlerinnen und Sportler der u18, bevor ab 15 Uhr die u21 und die Senioren zum Zuge kamen.

Bei den Senioren war die Gewichtsklasse -77kg besonders gut besucht. Das neue Angebot Ne-Waza wurde gut angenommen, zumal ein Großteil der Ne-Waza-Kämpfer sich ausschließlich für Ne-Waza anmeldete, wobei einige es sich trotzdem nicht nehmen ließen, im Fighting und Ne-Waza zu starten. Ein vielversprechender Start für die neue Wettkampf-Sparte, die in Hessen als erstem Bundesland in einer offiziellen Landesmeisterschaft ausgekämpft wurde. Zu erwarten steht, dass sie sich im Laufe des Jahres auch in anderen Ländern und auf anderen Meisterschaften etablieren wird.

Mit der Siegerehrung der Senioren durch Patrick Wendt, Vizepräsident Leistungssport DJJV, Thomas H. Meyer, Präsident des HJJV, und Gilbert Waninger, Vorsitzender der Abtl. Ju-Jutsu & Modern Arnis des Gastvereins PSV-GW Kassel, gingen die Hessenmeisterschaften 2013 einem erfolgreichen Ende entgegen.

Wir danken allen ehrenamtlichen Helfern, dem Gastverein sowie den Kampfrichtern für ihr Engagement, ohne das eine solche Veranstaltung undenkbar wäre.

Bildimpressionen von der HEM 2013

HJJV Medienteam

Zwei neue Landeskampfrichter Ju Jutsu im 1.SJV

Anlässlich der Hessenmeisterschaft Ju Jutsu am 9.3.2013 in Kassel schlossen Philip Ruff (1. Dan JJ, Trainer-C-Lizenz, Vorstand im 1.SJV, Vorstand im HJJV) und Florian Lenhardt (1. Kyu JJ, Sportassistentenlizenz) ihre vor 5 Monaten begonnene Ausbildung zum Landeskampfrichter Hessen durch Ablegen einer theoretischen und praktischen Prüfung ab.

Unter den strengen Augen von Gruppenkampfrichterreferent West des DJJV, Drago Markovic, und dem Präsidenten des HJJV und Inhaber der höchstmöglichen Kampfrichterlizenz der Ju Jutsu International Federation World A Referee, Thomas H. Meyer, mussten die beiden ihr Können unter Beweis stellen, bevor sie nach vier Stunden ihre neue Lizenz aus den Händen von Landeskampfrichterreferentin Martina Leukert in Empfang nehmen durften.

Philip und Florian konnten an diesem Tag nicht nur die Prüfer überzeugen, auch einige Coaches zeigten sich sehr zufrieden mit der Leistung der beiden Jungkampfrichter.

Herzlichen Glückwunsch!

Jugendvorstand vertritt HJJV beim Jugendhauptausschuss der Sportjugend Hessen


Am 10. November 2012 fanden sich die Delegierten der Sportverbände und Sportkreise in Baunatal zum zweiten Jugendhauptausschuss des Jahres 2012 der Sportjugend Hessen. Von 53 Verbänden waren 17 vertreten. Britta Spielmann und Sebastian Stumm vertraten den HJJV und möchten mit diesem Bericht einen Überblick über die Veranstaltung geben.

Zu Beginn der Veranstaltung referierte Stephan Schulz-Algie zu der Frage, ob Jugendarbeit im Sportverein durch Schulentwicklung zum Auslaufmodell wird. Er thematisierte dabei die Hintergründe und Auswirkungen der Schulentwicklung auf den Vereinssport. So führe die Ganztagsschulentwicklung langfristig zu einer Entschleunigung von Lernen, während die G8-Reform zu einer Beschleunigung führe. Beiden gemeinsam sei die Verlängerung der täglichen Schulzeit, verbunden mit erheblichen Auswirkungen auf den organisierten Sport, auf das Sport- und Bewegungsverhalten von Kindern und Jugendlichen sowie ihrer Teilhabe am Sportvereinsbetrieb.

Erste Studien zeigten jedoch, dass es durch die Umstellung zu ganztägig arbeitenden Schulen entgegen allen Erwartungen per se nicht zu einem Rückgang der Vereinsaktivitäten von Kindern und Jugendlichen komme. Trotzdem herrscht nach wie vor bei vielen Vereinsvertretern große Skepsis.

Unterschiedliche Kooperationsmodelle zwischen Schulen und Vereinen böten große Chancen, die von Schulze-Algie herausgearbeitet wurden. So können zum Beispiel Kinder und Jugendliche mit Sport in Berührung kommen, die ansonsten über die üblichen Wege nie erreicht worden wären. Auf diese Weise ist die Zusammenarbeit mit Schulen in erster Linie ein Weg, das Image und den Bekanntheitsgrad einer Sportart zu fördern. Somit könne neben Sportunterricht und Vereinstraining eine „dritte Säule“ des Sports – der „Sport im Ganztag“ entstehen.

Anschließend fand in drei unterschiedlichen Arbeitsgruppen (AG) ein reger Meinungs- und Perspektivenaustausch statt. In der ersten AG diskutierte Britta mit Sportkreis- und Fachverbandsvertreterinnen darüber, wie Kooperationen vor Ort durch die Sportkreise unterstützt werden können. In der AG entstand

  • der Wunsch nach einem Überblick über die aktuell existierenden Kooperationen.
  • der Vorschlag, die Vereine in die Schulentwicklungspläne einzubinden.
  • der Wunsch nach Klarheit über finanzielles Entgelt der Vereine und ein entsprechendes Budget.

In der zweiten AG tauschte sich Sebastian mit anderen Teilnehmern der Veranstaltung darüber aus, wie qualifiziertes Personal gewonnen werden kann. Darüber hinaus ging es um die Frage, wie die einzelnen Sportarten im Ganztagsangebot platziert werden können und welche Rolle dabei die Fachverbände haben. Festgestellt wurde dort, dass

  • noch Informationsbedarf über die organisatorischen Rahmenbedingungen von Kooperationen besteht (Versicherung, Beschäftigungsverhältnis, Förderung).
  • dass qualifiziertes Personal auch einen finanziellen Anreiz brauche.
  • dass eine Personalsuchmaschine bei Sportkreisen oder Sportämtern eingerichtet werden könnte.
  • dass es wichtig ist, dass Aus- und Weiterbildungsangebote ans Arbeitsfeld Schule angepasst werden.

Die dritte AG beschäftigte sich mit dem Thema Sport- und jugendpolitische Standpunkte G8. Dort wurde festgestellt, dass

  • das jetzige G8-Angebot als Problem gesehen wird.
  • die jetzige G8-Struktur mit dem Wegfall einer Klasse in der Mittelstufe rückgängig zu machen sei. Stattdessen wurde vorgeschlagen eine sechsjährige Mittelstufe und eine flexible Oberstufe zu schaffen (Oberstufe in 2, 3 oder 4 Jahren).

Am Nachmittag stand noch der Regularienteil an. Dort berichteten alle Vorstandsmitglieder der Sportjugend über Ihre aktuellen Arbeitsschwerpunkte.

Hessenseminar 2012 in Wetzlar

Eine gelungene Zeitreise 20 Jahre HJJV

Über 200 hessische Ju-Jutsuka feierten gemeinsam mit den Ehrengästen Franz-Josef Gresch und Erich Reinhardt das 20 jährige Verbandsjubiläum gebührend. Und es hätte nicht besser sein können, auch das Wetter spielte mit. So bekam in der Bildungsstätte der Hessischen Sportjugend bei herrlichstem Sonnenschein auch der gemütlichere Teil außerhalb der Matte seinen gebührenden Anteil. Doch der Reihe nach.

 

Uwe Fischer und Viola Krause, Koordination und Animation

Einen anspruchsvollen und spaßigen Start in das Jubiläumswochenende lieferten Uwe und Viola mit der Eröffnungseinheit am Freitagabend. Koordination mit Seilspringen, Stock, Messer, Hebelketten und Pratzenarbeit.

Der Knoten in Armen und Beinen war hier vorprogrammiert! Die gute Laune der Referenten war ansteckend und so trainierten alle mit vollem Einsatz bis halb zehn Uhr abends. Zu dem Thema „Animation“ sind diese beiden Referenten absolute Vorbilder! Abschließend stellten Viola und Uwe noch ein paar Spiele und Gleichgewichtsübungen vor, die jeder Trainer problemlos in sein eigenes Training einbauen kann. Und so bleibt zu diesem Lehrgang nur noch die Frage: Wie balanciere ich noch mal auf den Fäusten?

Bernd Rieß, Ju-Jutsu - ein Weg zu mehr Stabilität, Lebendigkeit und Lebensfreude

Der Samstagvormittag bei Bernd Rieß war bei viel Ruhe und Gelassenheit eine perfekte Synthese von Ju-Jutsu und Yogaelementen. Die etwas entspannter wirkenden, gleichwohl nicht minder fordernden Übungen brachten den Teilnehmern ganz neue Sichtweisen für ihr Ju-Jutsu Training.

Bernd Thomsen, Selbstverteidigung kompakt

Was brauche ich, um mit möglichst wenigen Techniken auf möglichst viele Angriffe reagieren zu können? Bernd stellte sein über viele Jahre erarbeitetes Konzept vor, das maßgeblich dem Einsatz des Ju-Jutsu in Selbstverteidigungssituationen außerhalb der Matte dient. Hierbei geht es darum, auf komplexe Technikabfolgen zu verzichten, um in Bedrohungssituationen „automatisch“ reagieren zu können.

Ob der Angriff mit Waffen oder waffenlos ist, ist bei diesem Konzept zweitrangig, da die Verteidigungsabfolge sich nur minimal ändert. Alleine der Enthusiasmus des Referenten war hier schon für viele überzeugend.

Als Polizeibeamter ist ihm die Notwendigkeit automatisierter Techniken bewusst, da im Falle eines realen Angriffes Stress und Angst dazu kommen. Diese Erfahrung und dieses Wissen gibt Bernd an die hessischen Ju-Jutsuka weiter. Hier gingen viele Teilnehmer mit mehr Handlungssicherheit aus dem Seminar!

Achim Berger, Ju-Jutsu ist Vielfalt

Eine Technik ist nicht nur eine Technik- das zeigte unser Landestrainer deutlich in seiner Einheit. Am Beispiel verschiedener Würfe zeigte er die Masse an Möglichkeiten, die eine Technik hergibt. Schulterwurf im Stand und auf den Knien, rechts und- ach so, links kann man also auch werfen? Zusätzlich gab es Gegen- und Weiterführungstechniken, Hüft- und Schenkelwurf. Achim ging hierbei deutlich auf alle Details ein, was bei vielen Teilnehmern zu einem Aha-Effekte führte. So lernte der ein oder andere bekannte Wurftechniken nochmals von einer neuen Seite kennen.

Zwischenzeitlich waren auch unsere Ehrengäste Franz Josef Gresch und Erich Reinhardt (hier im Gespräch mit Bernd Thomsen) eingetroffen.

Das Team der Bildungsstätte hatte erstmals seit Bestehen der Einrichtung über 200 hungrige Gäste zu verpflegen und meisterte dies hervorragend. Ob im Speisesaal, im Innenhof oder am Außengrill. Jeder fand seinen Platz und hatte auch reichlich Gelegenheit zum gepflegten Meinungsaustausch.

Ehrungen

Die offizielle Eröffnung und den Ehrungsteil nahm Präsident Thomas H. Meyer dann im großen Rahmen in der Sporthalle der Goetheschule in Anwesenheit aller Ehrengästen, Referenten und Teilnehmer vor.

Er lies in einer launigen und kurzweiligen Rede die erfolgreiche Geschichte des HJJV Revue passieren und überreichte zunächst den Vertretern der anwesenden Gründervereine: 1. Sprendlinger Judoverein, PSV GW Wiesbaden, PSV GW Kassel und 1. JJC Hanau-Steinheim Ehrenurkunden. Ferner begrüßte er den ehemaligen Präsidenten Thomas Wenz und seinen Amtsvorgänger Walter Muchel. Roland Merz und Herbert Frese waren leider verhindert.

Sichtlich überrascht zeigte sich auch Jörg Astor, vom JC Limburg, hier mit reichlich Freude beim Quälen unseres Internetbeauftragten Dirk Bänfer bei der Sache. Jörg meldete sich nur wenige Minuten nach Veröffentlichung der Ausschreibung als erster Teilnehmer an und erhielt eine Erinnerungsurkunde als Teilnehmer 200.

Beim Hessenseminar waren mehr als die Hälfte der anwesenden Ju-Jutsuka Meisterschüler oder Danträger. 42 Mitgliedsvereine nahmen teil. Die meisten Teilnehmer stellte die SG Weiterstadt, deren Abteilungsleiter Ju-Jutsu Stolz dafür eine Erinnerungsurkunde entgegen nahm. Auch der 1. JJC Hanau-Steinheim, Budokan Ju-Jutsu Wetzlar, TSF Braunshardt sowie der Sprendlinger Judoverein waren mit großen Gruppen vertreten. Die meisten Kaderathleten stellte der JC Hofheim.

Franz Josef Gresch und Erich Reinhardt sind jetzt HJJV Ehrenmitglieder

Präsident Thomas H. Meyer würdigte sodann ausführlich die Verdienste der Männer der ersten Stunde und ernannte Franz Josef und Erich zu HJJV Ehrenmitgliedern.

Die Ehrennadel in Bronze des HJJV erhielt Björn Pippert

Er hatte, zunächst als Projektarbeit in seiner Trainer C Ausbildung begonnen, das neue Logo entworfen und ehrenamtlich alle dafür erforderlichen Erledigungen, vom Eintrag beim Patentamt bis hin zu den umfangreichen Umsetzungen des Layouts übernommen.

4. Dan an Uwe Fischer und 7. Dan für Johannes Renninghoff

Eine gelungene Überraschung für den zu Ehrenden war dann die Verleihung des vierten Dan-Grades an Uwe Fischer, die der langjährige Ressortleiter für Schulung und Technik im HJJV Johannes Renninghoff übernahm. Er unterstrich die menschlichen und sportlichen Qualitäten des „Mister Zuverlässig“ im HJJV und freute sich sichtlich mit dem so ausgezeichneten Vorzeigetrainer.

Groß war dann die Überraschung für den gerade noch als Laudator Tätigen, als sein Meisterschüler Thorsten Strube Urkunde und Gürtel an Präsident Thomas H. Meyer weiterreichte, der unter großem Beifall die Verdienste von Johannes im HJJV ausführlich würdigte und ihm den 7. Dan Grad Ju-Jutsu im Namen des DJJV verlieh.

Herzlichste Glückwünsche an alle Geehrten und ein großer Dank für Wirken und Einsatz für unseren HJJV.

Selbstverteidigungslauf, Ju-Jutsu muss nicht immer im Dojo sein

Eine riesige Nachfrage hatte Thomas H. Meyer mit seinem SV-Lauf zu bewältigen. Leider kamen nicht alle Interessenten zum Zuge und es konnten letztlich nur knapp über 30 Teilnehmer mit Thomas sein Assessment-Center für Notwehr-/Nothilfesituationen in realer Umgebung durchlaufen. Dazu gehörte ein Verhaltenstraining, verbunden mit gemütlichem Joggen (und natürlich Pausen). Ju-Jutsu einmal anders. Eine spannende Sache!

Olli Hill, Ju-Jutsu ist Kampfkunst

Für jede Technik gibt es auch eine Gegentechnik. Olli baute einen Technikflow auf, bei dem sowohl der Angreifer als auch der Verteidiger sehr gefordert wurden. Im Verlauf dieses Flows wechselte die Rolle des Angreifers und des Verteidigers ständig. Zudem baute er Weiterführungstechniken ein, wodurch der Flow schnell sehr umfangreich wurde. Gegen Ende brachte Olli das Ganze dann durch einen Wurf noch in die Bodenlage und führte den Flow dort mit Würgetechniken weiter. Die lockere und sympathische Art des Referenten führte dazu, dass die Teilnehmer schnell und vor allem mit viel Spaß eine Vielzahl an Techniken sinnvoll miteinander verknüpfen konnten. Ein toller Beweis für Ju-Jutsu als Kampfkunst.

Thomas Wenz, Ju-Jutsu-eine Verkettung von Umständen

Bei Thomas gab es nicht nur etwas für Arme und Beine, sondern vor allem auch für die Gehirnwindungen! Stück für Stück wurden hier komplexe Kombinationen und Hebelketten aufgebaut, die sicher auch für neue neuronale Verknüpfungen sorgten. In seiner gewohnt lockeren Art animierte er die Teilnehmer dazu, sich mit viel Spaß auch den schwierigeren Abläufen zu stellen. Immer wieder wies Thomas dabei jedoch auch auf die Wichtigkeit der Basics hin, ohne die keine Technik funktionieren kann. Besonders geht es ihm hierbei um die richtige Fußarbeit und viel Bewegung im Allgemeinen. Ju-Jutsu ist also auch ein Denksport!

Back to the Roots - Von der Frauenselbstverteidigung zum Ju-Jutsu und wieder zurück

Selbstverteidigung, insbesondere Frauenselbstverteidigung, ist gekennzeichnet durch kompromissloses Handeln in einer bedrohlichen bis lebensgefährlichen Situation. Gemeinsam trainiert wird der "Ernstfall" der Selbstverteidigung, der eintritt, wenn präventive Maßnahmen und Selbstbehauptung nicht (mehr) möglich sind. Wie sagt man so schön: „Da wird nicht lange rumgemacht, es gibt gleich ordentlich was auf die Mütze. Kurz und knackig regelt das Viola auf die ihr eigene Art in einer komplexen Verteidigungsserie. Kampfkunst Ju-Jutsu, kann man auch so interpretieren.

Stefan Lechthaler, Stickgrappling

Die sinnvolle Anwendung eines Stockes in Technikkombinationen ist für viele eine Herausforderung. Stefan leitete mit einer Entwaffnung im Kampf Stock gegen Stock ein. Anschließend brachte der Verteidiger den Angreifer durch einen Wurf mit dem Stock zu Boden. Von da an wurde schnell deutlich, dass hebeln mit dem Stock zu einem Schmerz der besonderen Art führt. Stefan baute am Boden eine Abfolge von Techniken auf, die vielseitig aber vor allem sehr umfangreich waren. Mit fortschreitender Zeit und Technik wurde der ein oder andere Arm schon etwas sensibler. Fest steht, den Teilnehmern wurde die Stockanwendung im Stand und im Boden näher gebracht und es wurde deutlich, dass der Einsatz von „Hilfsmitteln“ zu neuer Intensität der Techniken führen kann.

Anna Schink - Man nimmt was man hat - die Waffen des Alltags

Selbstverteidigung unter Einsatz von „Waffen“ - dazu gehören nicht nur Stock und Messer, sondern auch sonstige Gegenstände wie Schlüsselbund, Hundeleinen usw. Anna ging kompetent auf den Einsatz dieser Alltagswaffen ein - dadurch wurde auch ein Kugelschreiber in ein neues Licht gerückt.

Bei einem gemeinsamen Ausklang beider parallel trainieren Gruppen konnten dann Annas Teilnehmer noch einmal alles geben, um die Truppe um Stefan zu fordern.

Thorsten Strube „Raufen und Rangeln nach Regeln“ Bewegungsförderung und Gewaltprävention

In der Ausbildung mit Workshop-Charakter ging es von Freitag bis Sonntag nicht nur um die praktischen Inhalte eines solchen Kursangebotes, sondern auch um ein vertieftes Verständnis der pädagogischen Aspekte und Hintergründe. Thorsten bot eine didaktische und methodische Übersicht und praxisnahe Beispiele, um "Raufen und Rangeln nach Regeln" im Unterricht in Schulen, Kindergarten und Verein erfolgreich umzusetzen.

Aggression und das unkontrollierte Ausleben dieser Gefühle führt zu dem heute oft beobachteten Gewaltphänomen. Die Teilnehmer wurden in die Lage versetzt mit Erziehern, Lehrern, pädagogischen Leitern oder Vereinsvertretern auf Augenhöhe zu diskutieren und „Raufen nach Regeln“ in den jeweiligen Einrichtungen erfolgreich zu platzieren.

Kämpfen nach Regeln als Gewaltprävention? Wird da nicht der Bock zum Gärtner gemacht? Wut, Ärger und Aggression sind grundlegende Emotionen, die per se nicht negativ sind. Thorsten machte den Trainer/innen deutlich, dass gesteuertes Raufen nach Regeln eine optimale Möglichkeit bietet, Aggressionen zu kanalisieren und gleichzeitig dem natürlichen Bewegungsdrang von Kindern nachzukommen. Zentral ist das Erlernen und Akzeptieren von gemeinsam festgelegten Regeln, das kontrolliert Erleben und Ausleben von aggressiven Impulsen sowie der emotionale Umgang mit Erfolg und Misserfolg.

Dank an Helfer und Ausrichter

Eine Veranstaltung dieser Größenordnung kann nicht durch Einzelne bewältigt werden, sondern lässt sich nur gemeinsam bewältigen. Auch dem Team der Bildungsstätte der Sportjugend Wetzlar, um deren Chef Timo Neumann und insbesondere dem „Mädchen für alles“, Holger Schäfer ist Dank auszusprechen. Sie haben uns vieles ermöglicht, was zum Gelingen unserer Jubiläumsfeier beigetragen hat. Versprochen, wir kommen wieder.

Ein besonderer Dank geht neben dem Team des Budokan Wetzlar um Organisationsleiter Walter Muchel an die zahlreichen Helfer aus den Reihen des HJJV Vorstands und deren Vereinen. In Vor- und Nachbereitung waren mehr als 700 Judomatten zu bewegen und zusätzlich umfangreiches Equipment, wie Zelte, Stehtische und JJ Utensilien zu transportieren. Zu danken ist hier besonders den Sportlern aus dem Hessenkader um Landestrainer Achim Berger, den Jugendlichen des Sprendlinger Judovereins, den Helfern des Bushido Wüstens und dem HJJV-Juniorteam um Tobias Muchel. Unermüdlich war auch Drago Markovic aktiv. Zuletzt der ganz besondere Dank an unsere Ressortleiterin für Schulung und Technik, Anna Schink für die Planung und den vielen guten Ideen zur Zeitreise durch 20 Jahre HJJV. Wir haben es genossen.

HJJV Medienteam

Besondere Ehrung im Rahmen des Hessenseminars 2012

4. Dan an Uwe Fischer

Eine gelungene Überraschung für den zu Ehrenden war die Verleihung des vierten Dan-Grades an Uwe Fischer, die der langjährige Ressortleiter für Schulung und Technik im HJJV Johannes Renninghoff übernahm. Er unterstrich die menschlichen und sportlichen Qualitäten des „Mister Zuverlässig“ im HJJV und freute sich sichtlich mit dem so ausgezeichneten Vorzeigetrainer.

Uwe betreibt Ju-Jutsu seit mehr als 30 Jahren und stellte sich 1993 erfolgreich der Prüfung zum 3. DAN. Bereits seit 1985 engagiert sich Uwe als Trainer und erwarb die Lizenz zum Fachübungsleiter Ju-Jutsu und die Fachlizenz Selbstbehauptung/Selbstverteidigung für Frauen.

Später folgten die Lizenzen zum Trainer B sowie Trainer A. Regelmäßig führte Uwe, neben seinem kontinuierlichen Engagement als Ju-Jutsu-Trainer in Sprendlingen, Offenbach und Weiterstadt, alleine oder in Teamarbeit mit Viola Krause Kurse für Mädchen und Frauen zum Thema Selbstbehauptung / -verteidigung in Sportvereinen und Schulen durch. So auch für die Sportgemeinde Weiterstadt. Aus diesem Engagement und einer regelmäßig trainierenden Frauen-SV-Gruppe entstand 1998 die Ju-Jutsu Abteilung, die mittlerweile eine Stärke von annähernd 130 Mitgliedern erreicht hat.

Der Ju-Jutsu-Lehrer glänzt mit einem abwechslungsreichen und methodischdidaktisch hervorragenden Trainingsaufbau und ist weit über die Vereinsgrenzen hinaus ein gefragter Trainer. So bringt er sein fundiertes Wissen seit vielen Jahren insbesondere in jüngster Zeit bei den Prüfungsvorbereitungslehrgängen des HJJV ein.

Ständige Weiterbildung durch Lehrgänge, langjährige Erfahrung in verschieden Kampf- und Selbstverteidigungskünsten sowie die Entwicklung eigener Techniken runden das Spektrum ab. Mittlerweile haben 13 seiner Schüler/innen eine DAN Prüfung erfolgreich absolviert.

Der HJJV gratuliert Uwe recht herzlich zum 4. Dan Ju-Jutsu

Ehrung im Rahmen des Hessenseminars 2012

7. Dan für Johannes Renninghoff

Groß war die Überraschung für den gerade noch als Laudator der Dan-Verleihung an Uwe Fischer Tätigen, als sein Meisterschüler Thorsten Strube Urkunde und Gürtel an Präsident Thomas H. Meyer weiterreichte, der unter großem Beifall die Verdienste von Johannes im HJJV ausführlich würdigte und ihm den 7. Dan Grad Ju-Jutsu im Namen des DJJV verlieh.

HJJV Präsident Thomas H. Meyer hob seine ausgezeichneten sportlichen Erfolge im Ju-Jutsu, seine weitreichende und wirkungsvolle Tätigkeit als Trainer und Referent sowie seinen mehr als 20-jährigen Einsatz als ehrenamtlicher Funktionär im Hessischen Ju-Jutsu Verband hervor.

Johannes hat mit dem Eintritt bei der Polizei 1981 angefangen, sich intensiv unter Erich Reinhardt mit dem Ju-Jutsu Sport und der praktischen Selbstverteidigung zu beschäftigen. Neben seiner technischen Ausbildung war Johannes internationaler Deutscher Meister im Ju-Jutsu Kampf 1988 und Deutscher Meister im Ju-Jutsu Formenwettkampf 1991-1994. Bis heute zeichnet sich Johannes dadurch aus, dass er sich und das Ju-Jutsu unter dem Gesichtspunkt der effektiven Selbstverteidigung stetig vorwärts entwickelt und nach außen sowie in die Polizei hinein repräsentiert hat.

„Den Erfolg eines Trainers kann man an seinen Schülern messen“

In seiner Trainerzeit hat er mehr als 40 Dan - Träger, davon 5. Dan (1), 4.Dan (1), 3.Dan (3) unterrichtet und hervorgebracht. 30 seiner Schüler haben die Trainer-C Breitensport + Leistungssport Ausbildung absolviert, zwei Schüler sind Inhaber der Trainer-A Lizenz. Sechs seiner Schüler hatten bzw. haben Ämter im Vorstand des Hessischen Ju-Jutsu Verbandes übernommen. Als Wettkampftrainer und Coach hat Johannes 12 Wettkämpfer hervorgebracht, die DEM und IDEM Titel gewonnen haben, sieben seiner Wettkämpfer waren Bundeskadermitglieder. Als Trainer und Betreuer hat Johannes vier Teams zum Deutschen Meister Formenwettkampf geformt. Aufgrund der Wettkampferfolge wurde seinem Verein als erstem Ju-Jutsu Verein 1994 das „Grüne Band für vorbildliche Talentförderung im Verein“ verliehen.

Zu den Schwerpunkten seiner Arbeit gehörten die realistische Selbstverteidigung und die Effektivierung und intensive Förderung der Waffenabwehr im Ju-Jutsu (Stützpunkttrainings, Weiterbildung, Lehrgänge im Ausland, Einladung internationaler Referenten, Konzepte). Seit über 20 Jahren ist Johannes Referent auf nationaler und internationaler Ebene tätig. Er ist Mitinitiator des neuen Prüfungsprogramm JJ 2000, war Organisator der Muster-Dan Prüfung in Wiesbaden und hat hierzu ein Lehrvideo entwickelt. Er ist Autor des Fachbuches „Ju-Jutsu Training“ und Darsteller auf diversen Lehrvideos des DJJV

„Johannes ist für viele seiner Schüler nicht nur sportliches, sondern auch menschliches Vorbild“

Sein Umgang ist durch hohe Integrität, Ehrlichkeit und Direktheit geprägt. Politische Zurückhaltung ist seine Sache nicht, sowohl als Mensch, Trainer und Funktionär hält er mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg und geht Konflikten nicht aus dem Weg. Mit dieser Haltung hat er seine Schüler, seinen Verein und den Verband sehr oft einen deutlichen Schritt nach vorne gebracht.

Er hat das Ju-Jutsu von seiner Jugend bis heute begleitet und geprägt. Bemerkenswert ist, dass Johannes in allen wesentlichen Bereichen unseres Sports sehr engagiert und erfolgreich war und ist. Ohne Übertreibung zählt Johannes auch 2012 zu den am weitesten fortgeschrittenen Ju-Jutsuka in Hessen mit einem sehr tiefen Verständnis unseres Sports.

Bis heute ist er mit seinem Engagement, seiner Einstellung zum Ju-Jutsu und seinem ausgeprägten Trainingszustand/ Fitness Vorbild für viele jüngere Ju-Jutsuka.

HJJV Medienteam

Die Zeit bis zum Hessenseminar genutzt

Auch in der Sommerpause waren die hessischen JuJutsuka sehr aktiv. In seiner nunmehr fünften Auflage darf das HJJV Sommerevent getrost als etabliert bezeichnet werden und auch die beiden Augustlehrgänge in Limburg und Hünfeld sorgten für reichlich Abwechslung.

Zum Sommerevent brachten Achim Berger, 4. Dan Ju-Jutsu, Landestrainer und Michael Wachter, 3. Dan Ju-Jutsu den zahlreich erschienen Teilnehmern bei sommerlichen Temperaturen im Landesleistungszentrum in Wetzlar „Atemi-Wurf-Bodenkombinationen“ und „No-Gi Take- downs“näher.

Michael stellte verschiedene Take-downs vor, die auch ohne die Vorzüge des Ju-Jutsu-Gi funktionieren. Dies hatte natürlich Einfluss auf Griffmöglichkeiten und Technik. Trainiert wurde hier in Rushguard bzw. kurzer Hose und T-Shirt.

Technik, Taktik, Eigenschutz- das und vieles mehr ist zwingend erforderlich für diesen, im Prüfungsprogramm unter dem Begriff „Komplexaufgaben“ laufenden Bereich. Achim bearbeite diesen Teil sowohl prüfungs- als auch kampftauglich. Gut konnte hier der Vergleich zu dem No-Gi-Part gezogen werden:

Unter der Leitung des HJJV Präsidenten Thomas H. Meyer nutze auch der HJJV Vorstand beim Sommerevent die Zeit zwischen den Trainingseinheiten um sich schon frühzeitig den Jahresplanungen 2013 und teilweise 2014 zu widmen. Letzte Abstimmungen in den Vorbereitungen des Jubiläumshessenseminars 7. bis 9. Sept. 2012 füllten die umfangreiche Tagesordnung.

Trotz großem Pensum und zahlreicher ernster Themen herrschte gute Stimmung, die auch mit bis in abendliche Grillfest mit den Teilnehmern getragen wurde.

Andere wiederum machten nach dem obligatorischen Grillen die Wetzlarer Altstand unsicher. Auch „Supermann“ war wohl dabei.

../images/2012/07/14/8488132788002013.jpg ../images/2012/07/14/8488132788002012.jpg

Beim 13. Hessischen Sportlehrertag nur drei Wochen später leiteten Nadine Muchel und Anna Schink zwei gut besuchte Workshops. Rauf- und Tobespiele in der Bewegungsförderung für Grundschulkinder, Problemlösekompetenzen und Gewaltprävention einerseits sowie Ju-Jutsu Power Punch, das etwas andere Koordinations- und Fitnesstraining standen für die engagiert mitarbeitenden Sportlehrer auf dem Programm. Nach kurzer Grundlagenschulung der Bewegungsabläufe wurden einfache Übungsformen aus verschieden Budosportarten mit steigender Intensität ausgeführt. Ferner flossen zahlreiche Elemente aus dem Rangeln und Raufen nach Regeln ein.

Schon kurz nach Ende der Sommerpause ging es beim ersten Landestechniklehrgang weiter mit Dr. Simone Schmidt-Jacobs, die am 18. August zu Gast in Limburg war.

Bei brütender Hitze und unter ihren fachkundigen Augen durften die Trainierenden in der Albert-Schweitzer-Schule schwitzen und wurden gekonnt methodisch auf das Thema „Freie Anwendungsformen“ eingestimmt.

Zu Anfang betonte Simone, dass es wichtig ist, über das Prinzip der Bewegungsformen andere Prinzipien des Ju-Jutsu vorzubereiten und legte Wert auf eine saubere Ausführung. Distanz und Timing, um nur einige Kriterien herauszustellen, bildeten einen Schwerpunkt ihrer Ausführungen. In ihrer ruhigen und kompetenten Art wurde den Teilnehmern schnell klar, dass die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Anwendung der Ju-Jutsu – Techniken hart zu erarbeiten waren.

Bereits eine Woche später war Stefan Lechthaler , 4. Dan JJ, unser Bodenspezialist zu Gast in Hünfeld. Boden: „Technik, Strategie und Kampf“ war angesagt. Durch Stefan wurden Weiterführungs- und Festlegetechniken am Boden, sowie die strategische Vorgehensweise im Bodenkampf, vor allem in Drillform bearbeitet. Die Koordinationsfähigkeit wurde geschult und gleichermaßen dabei der Spaßfaktor erhöht. Durch Drills wurden diese Bewegungsabläufe automatisiert, eine besonders effiziente Trainingsform.

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.