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Simon Roiger und Kevin Crichton sind Europameister im Ju-Jutsu

Alle drei Kämpfer der Turngemeinde Hanau standen bei der Junioren EM in Slowenien im Finale Hessische Farben erfolgreich hochgehalten.

Die Junioreneuropameisterschaften der unter 18jährigen (U18) und unter 21jährigen (U21) im Ju-Jutsu Fighting und Duo fanden am 24. und 25.05.2008 im 800 km entfernten Maribor in Slowenien statt. Nadine Clemen, die erst dieses Jahr in die Nationalmannschaft des Deutschen Ju-Jutsu Verbandes der U18 bis 52kg berufen wurde, erhielt durch ihre herausragenden Erfolge der Vergangenheit gleich die Chance, sich eine Medaille bei einer internationalen großen Meisterschaft zu erkämpfen. Weitere Starter der Turngemeinde Hanau im Nationalteam waren: Kevin Crichton in der U21 bis 62kg und Simon Roiger in der U18 plus 81kg. Natürlich ließen es sich einige Fans, darunter die Eltern von Kevin Crichton, die Mutter von Nadine Clemen und die Mutter von Simon Roiger und ihr Heimattrainer, Jens Gottwald, nicht nehmen, auch nach Slowenien zu reisen, um die drei lautstark zu unterstützen.
Am Samstag wurden die Titelkämpfe der U18 ausgetragen und Nadine Clemen war die Erste, die in das Geschehen eingreifen musste. Nach einem Freilos im ersten Kampf, stand sie im zweiten Kampf der griechischen Meisterin Anatoli Ritsatoy, die vom holländischen Weltmeistertrainer Van Rijt betreut wird, gegenüber. Von Anfang an behielt Nadine Clemen die Oberhand und konnte immer wieder in Part 1 (Faust- und Fußkampf) gezielt mit ihrem Fauststoß vorwärts und dem Fußtritt vorwärts punkten. Am Ende hatte sie sich einen beachtlichen Vorsprung erarbeitet und gewann den Kampf mit 29 zu 6 Punkten. Im nächsten Kampf stand sie der russischen Meisterin Dubrovskaya gegenüber und es gelang ihr, auch diese Gegnerin im Part 1 zu dominieren und sich nach und nach geschickt die wichtigen Punkte zu sichern. So gewann Nadine Clemen auch diesen Kampf deutlich mit 16 zu 3 Punkten. Im Finale stand sie Anastasiya Nastenko aus der Ukraine gegenüber. Gegen den harten Kampfstil ihrer Gegnerin fand sie dieses Mal kein Rezept. Immer wieder war Nastenko einen Tick schneller und geschickter. Sie konnte Nadine Clemen nach einem harten Kampf drei Punkte abnehmen und das Finale knapp mit 13 zu 10 Punkten gewinnen. Nadine Cleme war nach diesem starken Auftritt verdient Vize Europameisterin und sprang Vizepräsident Leistungssport Uli Muchow überglücklich in die Arme. Heimtrainer Jens Gottwald war begeistert und lobte den gelungenen Auftritt seiner Kämpferin: „Es war ihr erster Auftritt mit der Nationalmannschaft und sie wird Vize Europameisterin – einfach gigantisch! Das nächste Mal gewinnt sie gegen die Ukrainerin.“
Um 19.00 Uhr war es dann soweit, Simon Roiger U18, plus 81kg, durfte auf die Matte. Nach zwei souveränen Siegen stand er im Einzug ins Finale dem amtierenden Weltmeister Tamerlan Batyaev gegenüber. Was viele erwarteten, bewahrheitete sich, und es entwickelte sich ein spannender Kampf auf einem technisch sehr hohem Niveau, der ein spektakuläres Ende den Zuschauern bieten sollte. Dem leichteren und durchtrainierten Russen gelang es immer wieder, geschickt auszuweichen und in Part 1 durch gezielte Konter nach Simon Roigers Fußangriffen, zu punkten. Nach einem harten Kampf in Part 2 (Wurfbereich) und 3 (Bodenkampf) in denen keiner Punkte abgab, lag Simon Roiger 25 Sekunden vor Ende der Kampfzeit mit 11 zu 5 Punkten zurück. Jetzt kam Simon Roigers große Aufholjagd und herausragende Kampfleistung. Mit gezielten geraden Fausttechniken zum Bauch des Gegners punktete Roiger ein ums andere Mal und verkürzte 3 Sekunden vor Schluss auf 10 zu 11 Punkten. Um eine weitere Punkteabgabe zu verhindern stellte Batyaev Griffkontakt her und wollte den Kampf über die Zeit retten. Unter den lauten Schreien der Zuschauer drehte Simon Roiger zu einem Innenschenkelwurf ein und warf seinen Gegner klar auf den Rücken. Dies brachte ihm den 12 zu 11 Punktesieg ein! Die Halle stand Kopf! Das spät am Abend stattfindende Finale gegen den Zweitplatzierten der Russischen Meisterschaften, Vladimir Cherkashin, gewann Simon Roiger nach der Kampfzeit mit 14 zu 9 Punkten. Um 22.00 Uhr stand fest, dass er mit diesem Auftritt der Ju-Jutsu Abteilung der Turngemeinde Hanau den ersten Europameisterschaftstitel der Vereinsgeschichte beschert hatte und sich seinen größten Erfolg sicherte. Die Bundestrainer waren voll des Lobes und begeistert von seiner Leistung.
Am Sonntag war die U21 an der Reihe. In der Gewichtsklasse bis 62kg, die mit 20 Kämpfern sehr stark besetzt war, ließ Kevin Crichton von Anfang an keine Zweifel aufkommen, dass er dieses Turnier gewinnen will. So fegte er seine ersten Gegner aus Slowenien und Schweden mit technischer Überlegenheit von der Matte; es gelang ihnen noch nicht einmal, einen Punkt zu erzielen, und er stand im dritten Kampf dem starken Rumänen Constantin gegenüber. Auch hier war Kevin Crichton in allen Parts überlegen und nach einer Minute führte Crichton mit 12 zu 0 Punkten. Nach einem Hüftwurf und einer sicheren Haltetechnik am Boden hatte Crichton einen Ipon in allen drei Parts und gewann auch diesen Kampf mit technischer Überlegenheit. Im Kampf um den Einzug ins Finale stand er Varenue aus Frankreich gegenüber, der sich vor kurzem beim Europacup der Senioren platzieren konnte. Kevin Crichton war hochkonzentriert und ging sofort in Part 1 in Führung. Es war ein sehr harter und schneller Kampf, und im Laufe des Kampfes gelang es Kevin Crichton, den Franzosen mit einem Ausheber zu werfen. Nach der Kampfzeit gewann Kevin Crichton den Kampf mit 11 zu 3 Punkten. Im Finale stand er Marco Van der Lans aus Holland gegenüber. Ihn hatte er bereits vor zwei Jahren im Kampf um Platz drei bei den Europameisterschaften in Polen knapp besiegt.

Dieses Jahr war es eine sehr deutliche Angelegenheit und Kevin Crichton gewann das Finale mit 16 zu 6 Punkten Insbesondere im Part 1 und am Boden war Crichton viel zu schnell für seinen Gegner und es gelang ihm, auch den physisch sehr starken Van der Lans mit einem Armhebel abzuhebeln. Am Ende stand fest, dass auch Kevin Crichton mehr als verdient Europameister wurde und alle Europäischen Starter der WM 2007 in Hanau hinter sich gelassen hatte.
Heimtrainer Jens Gottwald war mächtig stolz auf seine Kämpfer, hatte er doch gemeinsam mit ihnen eine tolle und richtige Vorbereitung absolviert: „Es war richtig, alle drei bei den West Deutschen Meisterschaften in Hanau starten u lassen. Das war noch einmal eine gute Trainingseinheit. Das, was sie am Wochenende gezeigt haben, war sensationell. Alle waren ihren Gegnern technisch hoch überlegen, und insbesondere Kevin Crichton zeigte eine fast erschreckende Dominanz und Überlegenheit in allen drei Parts. Für ihn freue ich mich nach der verschiedsten WM natürlich ganz besonders!“
Abteilungsleiter Ju-Jutsu Sebastian Bartholomäus und der Fördervereinsvorsitzende gratulierten telefonisch und waren überglücklich: “Tolles Auftreten der Hanauer Kämpfer, die harte Vorbereitung hat sich gelohnt und man kann Trainer Jens Gottwald nur gratulieren.“ Landestrainer Achim Berger aus Wiesbaden gratulierte mit den Worten: „Glückwunsch, sau geil! Ihr habt sensationell gut abgeschnitten!“ Auch Physiotherapeut Stefan Ostermeier gratulierte telefonisch. Ihm gilt ein großes Dankeschön, dass er die drei Athleten während der hohen Intensität des Trainings und der vielen Wettkämpfe immer wieder fit hält.

Trainer Jens Gottwald blickte abschließend noch einmal in die Zukunft: „Sollten alle drei Kämpfer verletzungsfrei bleiben, waren dies nicht ihre letzten Medaillen. Die Vorbereitungen für die WM 2009 beginnen nach der Sommerpause, das ist jetzt unser großes Ziel!“

Sebastian Uhlendorf
(Abteilungsleiter Ju-Jutsu)

 

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